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Unsere Gemeinde - 4

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Eine weitere Variante zur burgschen Geschichte

Zur Ersterwähnung von Burg wurde der Gemeinde Spreetal in einem Schreiben vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv Folgendes beschrieben (Dresden, den 26. April 1996):

„In der Literatur wird zum Teil ein Beleg für ein 'Burkau' von 1381 auf Burg bezogen, (vgl. vor allem Paul Kühnel, 'Die slawischen Orts- und Flurnamen der Oberlausitz', hrsg. von Ernst Eichler, Leipzig 1982, S. 143).

Die Tatsache, dass dieser Ort im Zusammenhang mit Hoyerswerda genannt wird, spricht für diese Annahme. Allerdings passt dieser Beleg schlecht zu späteren Ortsnamenformen von Burg. Da auch hier der Verbleib des Originals unbekannt ist, entzieht sich diese Angelegenheit einer exakten Prüfung. Mit völliger Sicherheit wird Burg in der ehemaligen Breslauer Urkunde vom 28. März 1401 genannt, in der auch Burgneudorf erwähnt wird. Die Namensform für den Ort lautet hier 'Borg'.“

„Die Urkunde wurde ehemals unter der Signatur Rep. 7 Nr. 5 im Staatsarchiv Breslau aufbewahrt und ist nach Angaben des Werkes von Eichler und Walther ein Kriegsverlust.“

 

Aus der Chronik von Christian Schuster von 1842 (Quelle: Stadtarchiv Hoyerswerda)

„Burgck, wendisch gleichen namens, das wendische Wort kommt her von Broh oder Broha ein Ufer, das ist ein Dorf am Ufer, es lieget am Ufer der Spreu, eine starke  Meile  von  der  Stadt,  hat 2 Richter-Güther, 12 Dienst-hufen, 3 Gärtner und 5 Häusler, zum Gottes-Dienst gehöret es in die Stadt, schenket Stadt-Bier, hält selbst Schafe, und ist der Wüstung sehr ergeben, indem es schlechten sandichten Acker hat, so sehr wenig trägt, über diß auch vom Wilde grossen Schaden leidet, daher die Einwohner in der allergrößten Armuth, welche sich meistentheils von Holtz und Kohlen erhalten.

Im Jahre 1631 war die Pest all da, und starb fast gantz aus, ist unterschiedlich Mahl abgebrannt. Im Jahre 1729 den 6. September kamen die Heuschrecken dahin, die gantze Luft und Erde war derselben voll, frassen alles Getreyde weg und thaten überaus großen Schaden, Sie waren eines Fingers lang, theils grau, theils gelbe.

Im Jahre 1740 den 1. Februar hat Andreas Mitasch von Burgk He-Weib 3 lebendige Söhne auf einmal geboren, welche in der heiligen Tauffe die Namen Paul, Matthai, Martin erhalten. Sie sind aber nach der Tauf in zweyen Tagen gestorben, und alle 3 in einen Sarg gelegt worden, und ist zu merken, dass es nicht völlig ein Jahr gewesen, da sie eine Tochter gebohren, und also in einem Jahre 4 lebendige Kinder gezeuget.“